Die Geschichte

Am 2. Januar 1996 machten sich Konvoifahrer auf den Weg, um Hilfsgüter der Kriegskindernothilfe (KKNH) Roth und des Ökumenischen Friedenskreises Schwabach (ÖFKS) in die kriegserschütterte Region Bihac in Bosnien und Herzegowina zu bringen.

Dort sahen sich die Helferinnen und Helfer mit erschütternden Verhältnissen konfrontiert: Viele Kinder müssen in untragbaren Verhältnissen aufwachsen oder werden nach ihrer Geburt einfach am Krankenhaus zurückgelassen.

So entstanden bald die Pläne zum Bau eines Kinderheimes für Säuglinge und "vergessene" Kleinkinder. Nach nur neun Monaten Bauzeit konnte Centar Duga am 1. November 1999 in Kulen Vakuf eröffnet werden, das seit der Eröffnung mittlerweile 227 Kindern zur vorübergehenden Bleibe wurde.

Die massiven Spendeneinbrüche bei der Kriegskindernothilfe führten im Juli 2000 dazu, dass der mildtätige Verein Schutzengel gesucht in Georgensgmünd gegründet wurde. Theophil Steuer, Präsident der KKNH, sagte damals, dass er in dem Förderverein keine Konkurrenz sehe. Es war für ihn „eine tolle Idee, dass sich Leute organisieren, um auf neuen Wegen einen Beitrag für die vergessenen Kinder im Kanton Una-Sana (Großraum Bihac) zu leisten.“.

Im Frühjahr 2001 wurde das „Haus Regenbogen“ (Centar Duga), vom Vorstand der Kriegskindernothilfe mit „allen Rechten und Pflichten“ an die „Schutzengel“ übergeben.

Die Mitglieder um Vorsitzenden Günter Prantl (Mörsdorf), Sepp-Dieter Leicht und Arno Heider (Schwabach) oder um Torsten Hahn (Roth) sowie um Johann Fexer und Rudi Hütter (Georgensgmünd) haben mittlerweile bewiesen, dass es möglich ist, Projekte (Kinderheim und das seit 2003 forcierte Familienprojekt Duga Care) mit einem Jahresetat von mittlerweile 270 000 Euro auch ehrenamtlich zu stemmen.

227 Kinder (Stand Juni 2013) wurden bisher in Centar Duga aufgenommen. Zurzeit beherbergt das Haus Regenbogen 23 Babys und Kleinkinder im Alter von wenigen Tagen bis viereinhalb Jahre. 37 Schützlinge wurden an Adoptiveltern vermittelt, 45 gingen in den Familienverbund zurück. Viele Kinder wurden auch in andere sozialpädagogische Einrichtungen vermittelt (SOS Kinderdorf oder in ein Projekt, das aus der Schweiz finanziert wird).

Die Kinder in Centar Duga werden von 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr liebevoll betreut und auf ihr späteres Leben in einer Adoptivfamilie oder bei Pflegeeltern vorbereitet. Dies geschieht nach einem speziellen pädagogischen Konzept, das den Kindern in kurzer Zeit sehr viel Selbstwertgefühl und Stabilität vermittelt. Trotz anfänglicher Widerstände durch das Sozialministerium und durch die Sozialämter hat sich „Schutzengel gesucht“ durchgesetzt mit der Forderung, dass Adoptiveltern dieses pädagogische Konzept in Centar Duga kennen lernen und mindestens eine Woche ihr künftiges Kind im „Haus Regenbogen“ betreuen.

Damit will Schutzengel gesucht verhindern, dass den Kleinen ein weiterer Schock erspart bleibt, wenn sie von heute auf morgen in eine neue Umgebung kommen.

Schutzengel gesucht im Juli dieses Jahres. Für die „nachhaltige Unterstützung“ der Betreuung „vergessener Kinder“ im Kanton Una-Sana wurden die „Schutzengel“ auch im November 2004 von Sozialminister Izmet Talic mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet (die Heimatzeitungen berichteten).

Das pädagogische Konzept von Centar Duga sorgt mittlerweile für Furore in Bosnien und Herzegowina und wurde bei einer Veranstaltung von Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, und von Healthnet International im Frühjahr 2006 vorgestellt.

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