Schutzengel für fünf Jahre “Nachaltige Unterstützung” geehrt
Für die "nachhaltige Unterstützung" durch die Betreuung verstoßener Kindern im Kinderheim Centar Duga (Haus Regenbogen) in Kulen Vakuf bedankte sich bei einem Besuch der Vorstandsmitglieder des Vereins "Schutzengel gesucht" in Bihac der Sozialminister des Kantons Una-Sana, Izmir Talic. Stellvertretend für alle ehrenamtlich tätigen Mitglieder überreichte Talic an "Schutzengel"-Vorsitzenden Günter Prantl eine Urkunde, "da es andere Möglichkeiten der Auszeichnung für ausländische Organisationen in unserem Land noch nicht gibt."
Zum fünften Jahrestag der Eröffnung des Kinderheimes in der Nähe der Kantonshauptstadt sagte der Minister, dass das Haus Regenbogen die einzige Einrichtung im Kanton sei, in der "vergessene Kinder" vom Babyalter bis zu sechs Jahren betreut würden, und das "mit einem optimalen pädagogischen Konzept".
Früher, so der Minister, seien die Kinder bis nach Montenegro und in Einrichtungen mit bis zu 200 Plätzen verschoben worden. Von individueller Betreuung habe keine Rede sein können. Centar Duga ermögliche es aber seit Jahren, dass die in manchen Familien unerwünschten Kinder zumindest in der Nähe ihrer Verwandtschaft aufwachsen können. Damit verbunden sei die Hoffnung, dass Angehörige nach Besuchen in Kulen Vakuf bereit seien, diese Kinder in ihrer Familie aufzunehmen.
Admir Ljescanin _ der Leiter des Kinderheimes, der sechs Jahre als Kriegsflüchtling in Schwabach gelebt hat, berichtete bei dem Empfang im Sozialministerium, dass seit der Eröffnung der Einrichtung in Kulen Vakuf 108 Babys und Kleinkinder aufgenommen wurden. Rund 30 Prozent seien an bosnische Adoptiveltern vermittelt worden, rund 40 Prozent der Kinder wären in die eigenen Familien zurückgekehrt, nachdem sich die Verhältnisse unter anderem durch die Unterstützung durch das Familienprojekts Duga Care verbessert hätten.
Dieses Programm des Vereins "Schutzengel gesucht" beschert den betroffenen Familien Hilfe für die Bewältigung des Alltages durch Lebensmittelpakete, Schulausstattung für die Kinder oder durch die Finanzierung von Stromkosten. "Einfache Dinge, die große und oft eine wunderbare Wirkung haben", berichtete Ljescanin.
Günter Prantl versicherte dem Sozialminister, dass die Hilfe aus Deutschland "von Herzen und aus Überzeugung kommt." Alle Mitglieder des Vereins und auch der Vorstand würden ehrenamtlich arbeiten und viel Zeit für Centar Duga investieren, sagte Prantl und mahnte an, dass sich der bosnische Staat mit all seinen Gliederungen anstrengen sollte, um mehr für die "vergessenen Kinder" zu tun. Prantl: "Wir sollten in den kommenden Jahren in kleinen Schritten aufeinander zugehen, sonst haben wir zeitnah ein finanzielles Problem."
Talic blieb nur die Antwort, dass sein Kanton überschuldet sei und kein Geld habe. Rund 4,3 Millionen Euro betrage der Sozialetat für rund 350 000 Menschen im Zuständigkeitsgebiet und das bei einer Arbeitslosigkeit von über 50 Prozent. Nur kranke Menschen würden Sozialhilfe in Höhe von rund 25 Euro pro Monat erhalten, der Rest müsse schauen, wo er bleibe.
"Schutzengel gesucht" bittet deshalb weiter um Unterstützung für den Erhalt des Kinderheimes Centar Duga und für das Familienprojekt Duga Care. "Wer Interesse hat, das Kinderheim zu besuchen, kann sich jederzeit bei uns anmelden", sagt Vorstandsmitglied Arno Heider aus Schwabach, der relativ häufig nach Bosnien fährt. Wer Fragen zur Finanzierung und zur Verwendung von Spendengeldern hat, kann sich an Kassier Sepp Dieter Leicht wenden. "Wir waren von Anfang an ein "gläserner Verein", sagt Leicht. Und er ist optimistisch, "dass die Menschen in der Region unsere Projekte nicht vergessen."