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Grundschüler managen ihr Schutzengel-Spendenkonto

Burggriesbacher Schüler sammeln Geld für Kinder in Bosnien und behalten selbst ihr Guthaben im Blick

Solidarität sollte nicht nur ein Schlagwort sein, meinen die Mädchen und Buben der Grundschule Burggriesbach.Solidarität muss gelebt werden: Deshalb haben sie eine Patenschaft für die Kinder, die im Haus Regenbogen im bosnischen Kulen-Vakuf leben, übernommen. Das Haus ist vom Verein Schutzengel gesucht vor über 20 Jahren gegründet worden.
Seither kümmert sich der Verein auch um den Unterhalt der Einrichtung.
Spenden und Sponsoren werden immer dringend gebraucht.

FREYSTADT/BURGGRIESBACH — „Zunächst haben wir eine Projektwoche gestartet, in der die Kinder allerhand erfahren haben über das Land und seine Bewohner”, erzählt Schulleiterin Eva Otto-Greiner. „Jede Klasse hat ein eigenes Thema dazu erarbeitet.“ Danach habe man überlegt, wie man Geld für diese Patenschaft erwirtschaften könnte. Beim Schulfest sei ein Benefizlauf gestartet worden, bei dem Eltern und Verwandte als Sponsoren aufgetreten sind. „Ich bin 50 Runden gelaufen“, erzählt der achtjährige Moritz aus Jettenhofen und ist stolz, dass er soviel Geld für die Patenschaft beisteuern konnte. Inklusive der Spenden sind insgesamt 2520 Euro zusammen gekommen, von denen nun monatlich 30 Euro an das Kinderheim weitergegeben werden.

Seit auch noch Admir, der Leiter des Kinderheims, den Burggriesbacher Grundschülern persönlich einen Besuch abgestattet und anschaulich berichtet hat, wie der Betrieb so läuft und dass zusätzlich vom Verein Familien unterstützt werden, damit deren Kinder die Schule besuchen können, sind alle Feuer und Flamme. „Die brauchen da 80 Windeln pro Tag“, zeigt sich die neunjährige Laura aus Großberghausen überrascht und schiebt nach: „Es ist schon doof, dass die Kinder nicht bei ihren Eltern leben können, weil die arm sind oder ganz schwierige Familienverhältnisse da sind.“ Der zehnjährige David ist zuversichtlich: „Ich denke, mit unserem Geld können die Jungen und Mädchen noch besser versorgt werden.“ Für Otto-Greiner ist es wichtig, dass ihre Schüler anschaulich erleben, wie man mit Geld umgeht und dieses zu den bosnischen Altersgenossen bringt. Dazu ist in der Schulaula ein durchsichtiger Behälter mit bunten Bällen aufgestellt worden, von denen jeder einen Wert von fünf Euro symbolisiert. In einer zweiten Röhre werden die Bälle gesammelt, deren „Geld“ bereits weg ist. Praxisbezogener Synergieeffekt für die Kinder: Die Buchführung über die vorhandene Summe und eventuell noch eingehender Spenden sowie den Ausgang der monatlichen 30 Euro dürfen die Schüler der vierten Klasse selbst übernehmen. Sie lernen damit gleich den Umgang mit Bank-Überweisungsträgern und das Management des Spendengeldes.
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Copyright (c)2013 Verlag Nuernberger Presse, Ausgabe 19.10.2013