Meldung

Orden für Schutzengel

Günter Prantl wurde mit Bundesverdienstkreuz geehrt

FREYSTADT — Mit dem Verdienstorden am Bande der Bundesrepublik Deutschland wurde gestern der Vorstandsvorsitzende des Vereins Schutzengel gesucht, Günter Prantl aus Freystadt-Mörsdorf ausgezeichnet.

Mit der Verleihung dieser Auszeichnung durch Staatssekretär Markus Sackmann und Regierungspräsidentin Brigitta Brunner wurde vor allem Prantls unermüdliches Engagement für die während und nach dem Balkankrieg (1991 bis 1995) geschundenen Kinder in Kroatien und Bosnien-Herzegowina gewürdigt, das bis heute währt.

Seit Januar 1996 habe Prantl Hilfkonvois nach Bihac gebracht, wusste Sackmann. Dort sei er mit seinen Helfern mit unertragbaren Verhältnissen konfrontiert wurden. Um vor allem den Kindern zu helfen, sei der Plan entstanden, ein Kinderheim zu bauen. Seit dem Bau des Haus Regenborgen (bosnisch Centar Duga) in Kulen Vakuf im Jahr 1999 wurden mittlerweile 207 Kinder aufgenommen und nach dem pädagogischen Konzept „Mütterliche Erziehung ohne Mutter“ von Emmi Pikler betreut.

Mittlerweile wurde auch das Nachsorgeprojekt Duga Care ins Leben gerufen, das verhindert, dass „abgestürzte Familien“ ihre Kinder bei einer Polizeistation oder im Krankenhaus abgeben (siehe nebenstehenden Bericht). Der Staatssekretär hob im Festsaal der Regierung in Regensburg besonders hervor, dass sich Prantl trotz des mittlerweile massiven Spendeneinbruchs nicht entmutigen lasse, für die „vergessenen Kinder“ in Bosnien zu sorgen. Unentwegt sei er in seiner oberpälzisch-mittelfränkischen Heimatregion unterwegs, um das Kinderheim „Centar Duga“ und das Familienprojekt vorzustellen.

„Durch ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement haben Sie sich an vorderster Stelle in außerordentlicher Weise um den Verein „Schutzengel gesucht“ und um das Kinderheim „Centar Duga“ verdient gemacht“, sagte Sackmann: „Hierfür hat Ihnen der Bundespräsident das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.“ Günter Prantl, der von seiner Frau Maria und seinem ältesten Sohn Daniel nach Regensburg begleitet wurde, versteht die Entgegennahme des Ordens als Auszeichnung für den Verein. „Ohne Arno Heider aus Schwabach gäbe es die „Schutzengel“ nicht“, meinte er nach dem Festakt: „Mein Freund hat mich am Faschingsdienstag 2000 überzeugt, dass wir einen Verein gründen müssen, um das Kinderheim finanzieren zu können“.

Zu der Feierstunde waren auch Freystadts Bürgermeister Willibald Gailler und Deinings Bürgermeister Alois Scherer zugegen. Scherer hatte Prantl für den Orden vorgeschlagen.

Quelle: Verlag Nürnberger Presse 3.12.2011