Vier Projekte auf vier Kontinenten sollen in diesem Jahr von der Spendenaktion "Jeder Bürger ein Euro” von Landrat Herbert Eckstein (Landkreis Roth) profitieren: Katrin Rohde in Burkina Faso (Afrika) mit ihrem "Cinemobil", die Kriegskindernothilfe mit dem Aufbau einer kleinen Schule in Pakistan (Asien), "terres des hommes" mit einem Soforthilfeprogramm in El Salvador und der Verein "Schutzengel gesucht" mit dem Kinderheim Centar Duga in Bosnien und Herzegowina (Europa).

Bei der Jahresversammlung 2005" im Sommer in Hilpoltstein hat Landrat Herbert Eckstein dem Verein "Schutzengel gesucht" seinen Respekt für die nachhaltige Unterstützung der Kinder im Kanton Una-Sana in Bosnien und Herzegowina ausgesprochen.

Eckstein tat dies in dem Bewusstsein, dass Konvoifahrer der Kriegskindernothilfe Roth und des Ökumenischen Friedenskreises Schwabach am 2. Januar 1996 die ersten Hilfsgüter in die kriegserschütterte Region Bihac gebracht haben. Aus dieser Arbeit ist das Kinderheim Centar Duga (Deutsch: "Haus Regenbogen") entstanden, das am 1. November 1999 eröffnet wurde. Dort haben bis jetzt 128 Kinder eine vorübergehende Bleibe gefunden. Das Kinderheim wurde im Frühjahr 2001 von der KKNH "mit allen Rechten und Pflichten" an den Verein "Schutzengel gesucht" übergeben, der sich im Juli 2000 in Georgensgmünd gegründet hatte.

"Die Mitglieder dieses Vereins haben bewiesen, dass es möglich ist, das Kinderheim und das Familienprojekt Duga Care mit einem Jahresetat von rund 170 000 Euro auch ehrenamtlich zu stemmen", ist Herbert Eckstein von der Arbeit der kleinen Schar der "Schutzengel" begeistert.

Die Förderziele in Bosnien und Herzegowina: Duga Care will verhindern, dass Kinder aus sozial schwachen Familien im Schuhkarton vor dem Zentralkrankenhaus in Bihac oder einer Polizeistation abgestellt werden. Zwölf Familien sind zurzeit in dem Programm.

In Centar Duga werden bis zu 24 Babys und Kleinkinder im Alter von wenigen Tagen bis (zurzeit) viereinhalb Jahren liebevoll rund um die Uhr versorgt und auf ihr späteres Leben in einer Adoptivfamilie bei bosnischen Eltern oder in Pflegefamilien vorbereitet. Dies geschieht nach einem speziellen pädagogischen Konzept, das den Kindern in kurzer Zeit sehr viel Selbstwertgefühl und Stabilität vermittelt. Trotz anfänglicher Widerstände durch das Sozialministerium und durch die Sozialämter im Kanton hat sich "Schutzengel gesucht" durchgesetzt mit der Forderung, dass Adoptiveltern dieses pädagogische Konzept kennen lernen und ihr künftiges Kind mindestens eine Woche im "Haus Regenbogen" betreuen.

Für die "nachhaltige Unterstützung" der Betreuung "vergessener Kinder" wurden die "Schutzengel" im November 2004 vom Sozialminister des Kantons Una-Sana, Izemet Talic, ausgezeichnet. Das pädagogische Konzept von Centar Duga sorgt mittlerweile für Furore und wurde bei einer Veranstaltung von Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen und von "Healthnet International", bei einer landesweiten Veranstaltung für Bosnien und Herzegowina vorgestellt.

"Das alles ist erfreulich", sagt Eckstein, "aber auch problematisch, wenn in diesem Jahr der Verein an die Rücklagen heran muss, um das bisherige Defizit von rund 60 000 Euro auszugleichen."

Bei den Überweisungen für "Jeder Bürger ein Euro" können die einzelnen Maßnahmeträger bezeichnet werden, wenn ein Spender sein Geld speziell für ein Projekt verwendet sehen will. Im Fall "Schutzengel gesucht" wäre das beispielsweise der Vermerk "Schutzengel" oder "Haus Regenbogen".

"Jeder Bürger ein Euro" - die Spendenaktion von Landrat Herbert Eckstein: Konto-Nummer 18 18 18 bei allen Sparkassen im Landkreis Roth (BLZ 764 500 00) oder Konto-Nummer 150 150 bei der Raiffeisenbank Roth-Schwabach (BLZ 764 600 15)