Meldung

Wir leben von solchen Spenden-Aktionen

KASTL — Seit über zehn Jahren unterstützt eine Gruppe von Frauen und Männern aus Kastl den mildtätigen Verein Schutzengel gesucht, der in Bosnien-Herzegowina ein Kinderheim und ein Familienprojekt finanziert. Nun wurden per symbolischem Scheck 2.344 Euro übergeben. Der Betrag kam bei verschiedenen Aktionen, vor allem beim Weihnachtsmarkt, zusammen.


Claudia Stöckl-Lang erinnerte als Sprecherin der Gruppe bei der Übergabe an Rosi Sippl, der stellvertretenden Vorsitzenden der "Schutzengel" aus Deining, an die Anfangszeit des Engagements. Unmittelbar nach dem Ende des Balkankrieges seien nämlich auch einige Männer aus Kastl dabei gewesen, als Hilfskonvois in das Krisengebiet um Bihac gefahren wurden. Als das aus dieser Arbeit entstandene Kinderheim Centar Duga eingeweiht wurde, seien auch Vertreter aus Kastl dabei gewesen und vom Bosnien- Virus angesteckt worden. 

„Toll, dass die Beteiligung am Weihnachtsmarkt immer wieder von selber läuft“, freute sich Stöckl-Lang, denn alle Jahre wieder treffen sich erst im Oktober einige Frauen und Männer, um sich Verkaufsideen auszudenken. „Dann sagen alle Ja, und dann werden als Renner Kartoffelsuppe gekocht, ein spezieller Whiskey gebraut oder Holzscheit-Engel gebastelt.“ Von den selbst gestrickten Socken der Midler-Oma aus Deinshof einmal ganz abgesehen, gebe es viele liebe Menschen, die helfen und die gar nicht alle aufgezählt werden können, sagte Stöckl-Lang. Frauen aus Alfeld gehörten ebenso dazu.

Der stolze Betrag von 2344 Euro kam aber auch durch Spenden aus dem „Singen nach Herzenslust“ zusammen, das Claudia Stöckl-Lang an jedem zweiten Mittwoch im Monat im Lauteracher Hof in Lauterhofen anbietet (der nächste Termin ist am 18. April, 19.30 Uhr). Carolina Adler (Lauterhofen) steuerte durch das Verleasen ihrer Engelbilder an Privathaushalte Geld bei. Diese Motive gibt es demnächst auch als Postkarten oder Poster zu kaufen, und auch hier profitiert Schutzengel gesucht.

  Bei der Scheckübergabe berichtete Schutzengel-Vorstandsmitglied Arno Heider, Redakteur der Nürnberger Nachrichten, ausführlich über die derzeitige Situation in Bosnien-Herzegowina und im Kinderheim. Noch immer müssten aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in der Region um Bihac (über 60 Prozent) und der damit verbundenen Hoffnungslosigkeit vieler Eltern Kinder in die Obhut der Sozialämter und damit in die Obhut von Centar Duga aufgenommen werden, um deren Leben nicht zu gefährden. „Ich weiß um den Tod von Kindern, die wir nicht rechtzeitig erreicht haben“, bedauerte Heider, „wir haben von deren Schicksal einfach nichts oder zu spät erfahren.“ „Von Aktivitäten wie in Kastl lebt unser Verein“, sagte Heider, um zu unterstreichen, dass den "Schutzengeln" jede Zehn-Euro-Spende hilfreich ist.

"Bitte vergesst auch weiterhin nicht die vergessenen Kinder in Bosnien, appellierte Heider, sie leben nur 850 Kilometer entfernt vor unserer Haustüre und mitten in Europa."


www. schutzengel-gesucht.de