SCHWABACH – Mit der Ehrenplakette der Stadt Cazin (Bosnien und Herzegowina) wurde der Schwabacher Arno Heider ausgezeichnet. Damit würdigte Bürgermeister Nermin Ogresevic „alle guten Taten“, die Heider „für die Kinder aus Cazin und aus Bosnien und Herzegowina vollbracht hat“. So steht es auf der Plakette eingraviert .
Mit diesen Worten meinte Ogresevic das Engagement Heiders und der Mitglieder des Vereins „Schutzengel gesucht“ ab dem Jahr 1996 vor allem für „vergessene Kinder“ aus seiner Stadt. Denn schon unmittelbar nach Kriegsende im Jahr 1995 brachten „Schutzengel“ Hilfsgüter nach Cazin, um vor allem allein stehenden Frauen mit ihren Kindern das Überleben zu erleichtern.
So wurde es beispielsweise ermöglicht, dass eine gehörlose Frau, die zehn Kilometer abseits jeder Zivilisation lebte, mit ihren beiden Kindern ein neues Zuhause in der größten Stadt des Kantons Una-Sana fand. Die Kinder wurden in einem Kindergarten integriert und konnten so Sprache lernen. Allein gelassen bei der Mutter wäre das nicht möglich gewesen, denn die Frau konnte aufgrund ihrer Behinderung nicht sprechen.
„Wir schätzen das sehr, was Sie hier leisten“, sagte Ogresevic. Die individuelle Unterstützung für Kinder und diverse Baumaßnahmen hätten in manchen Fällen verhindert, dass Kinder von den Eltern weggenommen hätten müssen. „Der liebe Gott soll Euch behüten“, wünschte Ogresevic.
Günter Prantl, Vorsitzender des Vereins „Schutzengel gesucht“, und Arno Heider erinnerten bei dem Empfang im Rathaus der Stadt daran, dass gerade in Cazin die gezielte humanitäre Arbeit für Familien begonnen habe. „Wir haben hier im Sozialamt eine wunderbare Frau kennengelernt, die Ideen hatte, mit wenig finanziellem Aufwand für Normalität zu sorgen“, sagte Heider. Ein Lebensmittelpaket, Hygieneartikel, Medikamente, Möbel oder die Bezahlung einer Busfahrkarte zum Besuch der Schule mancher Kinder hätten auf Vorschlag der Sozialarbeiterin Hatiza Toromarovic Wirkung gezeigt.
„Hatica hat auf den Pfennig genau mit uns abgerechnet“, erinnerte sich Heider an diese Zeit., als auch mal Geld gegeben wurde. Das war seinerzeit eher die Ausnahme. „Hatidza, damals von Zahnschmerzen geplagt, konnte man vertrauen“, sagte Arno Heider. Und er freut sich, dass diese Frau nach wie vor „zu den Fans unseres Vereins zählt, das Kinderheim und unsere Arbeit unterstützt.“
Der Schwabacher, Redakteur bei den Nürnberger Nachrichten, bedankte sich bei dem Bürgermeister für die hohe Auszeichnung. „Mehr haben wir nicht“, sagte Ogresevic, der Heider gerne eine Ehrenbürgerschaft angetragen hätte. Die würden aber die Statuten der Stadt nicht vorgeben.
Arno Heider machte bei der Preisverleihung deutlich, dass er die Auszeichnung für alle Mitglieder des Vereins „Schutzengel gesucht“ annehme. Da die Ehrung aus Anlass des 15. Geburtstages des Kinderheimes „Centar Duga“ im Kanton stattfand, versprach er, „dass wir weiter vor Ort bleiben und helfen werden im Rahmen unserer Möglichkeiten.“