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Centar Duga hat eine neue Leiterin

Der Verein „Schutzengel gesucht“ hat entschieden, wie es in dem Kinderheim nach dem Tod des bisherigen Leiters weitergeht.

40 Tage nach dem Tod von Centar-Duga-Heimleiter Admir Ljescanin hat der Verein „Schutzengel gesucht“ eine Lösung gesucht, wie die Weichen für die Zukunft im bosnischen Kulen Vakuf gestellt werden können. Dafür reisten der Vorsitzende des Vereins „Schutzengel gesucht“, Günter Prantl aus Freystadt, und Vorstandsmitglied Arno Heider aus Hilpoltstein an.

Nachdem der Vereinsvorstand Anfang Mai in Neumarkt festgelegt hatte, Sabina Ljescanin mit der Leitung der Kinderarche zu betrauen, wurden vor Ort mit dem Personal Details der Änderungen besprochen. Zudem stellten Prantl und Heider die neue Geschäftsführerin beim Bürgermeister der Stadt Bihac, Suhret Fazlic, vor. Kulen Vakuf ist ein Ortsteil der Kantonshauptstadt Bihac. Auch den Minister für Gesundheit und Soziales des Kantons Una-Sana, Hazim Kapic, besuchte die Gruppe.

Sowohl beim Bürgermeister als auch beim Minister versicherte Günter Prantl, dass der Betrieb in Centar Duga so normal wie möglich weiterlaufen werde. Der Schutzengel-Vorsitzende bekräftigte, dass sich der Verein in Deutschland hier weiter engagieren wolle:„Keine der Frauen muss momentan Angst um ihren Arbeitsplatz haben.“ Das hatte auch schon Heider bei Ljescanins Beerdigung gesagt.

Verantwortung verteilt

Prantl sagte, dass die Zuständigkeit in dem Kinderheim nunmehr auf mehrere Schultern verteilt werde. Neben Ljescanin (47) als Gesamtleiterin, die auch den Kontakt zu „Schutzengel gesucht“ in Deutschland pflegen soll, seien nunmehr Jasna Vajsovic (55) und Ajsa Vojic (45) als pädagogische Ansprechpartnerinnen, Sanela Kosovic (39) für die Verwaltung samt Buchhaltung und Muhamed Vojic (43) für alle technischen Belange in Haus und Garten sowie für die zwei Dienstfahrzeuge verantwortlich.

Sowohl Bürgermeister Fazlic als auch Sozialminister Kapic sicherten die weitere Unterstützung für Centar Duga zu. Fazlic gab zwar zu verstehen, dass die Stadt Bihac unter chronischer Geldnot leide und kaum eine Möglichkeit sehe, finanziell zu helfen. Er wolle aber bei jeder Gelegenheit auf die Existenz dieser „für Bosnien einzigartigen Einrichtung“ hinweisen und um Spenden bitten. „Ich werde versuchen zu helfen. Nicht nur wegen Duga, sondern weil ich auch den verstorbenen Admir sehr gut kannte und seine Arbeit schätzte“, sagte der Bürgermeister während des Gesprächs.

Auch Sozialminister Kapic lobte die Arbeit in Centar Duga. Er wolle in den bevorstehenden Haushaltsberatungen des Kantons darauf drängen, dass in Zukunft mehr als 40 000 bosnische Mark (rund 20 000 Euro) nach Kulen Vakuf fließen. Freilich sei ihm angesichts des Jahresetats von rund 300 000 Euro für die Projekte von „Schutzengel gesucht“ (Kinderheim und Familienprojekt) durchaus klar, dass das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sei.

Finanzielle Lücke schließen

Prantl und Heider appellierten nach ihrem dreitägigen Aufenthalt in Bosnien an das Personal, auch in Zukunft an einem Strang zu ziehen. Da durch Krankheit und Tod des Heimleiters bereits einige Aktionen vor Ort – beispielsweise die Künstlerkolonie oder Aktivitäten zum Ramadan – ausgefallen waren, müssen die „Schutzengel“ in Deutschland nun aktiver werden, um diese finanzielle Lücke schließen zu können, erklärten sie. Immerhin wurde in den zurückliegenden Jahren fast ein Drittel des Jahresbudgets für die Kinderarche in Bosnien erwirtschaftet.

Quelle: Neumarkter Tagblatt