Meldung

Hochwasser in <b><i>Centar Duga</i></b>

Kinder mussten evakuiert werden - Günter Prantl: "Hauptsache alle sind gesund"

Katastrophenalarm im Kinderheim Centar Duga des Vereins Schutzengel gesucht in Kulen Vakuf (Bosnien und Herzegowina). Nach Schneeschmelze und heftigen Regenfällen trat der Fluss Una so weit über das Ufer, dass die Kinder in den ersten Stock des Hauses evakuiert werden mussten. Schutzengel-Vorsitzender Günter Prantl aus Mörsdorf geht von einem fünfstelligen Eurobetrag aus, um die Schäden beheben zu können.

Von einem Jahrhunderthochwasser sprach Heimleiter Admir Ljescanin gestern am Telefon. Das Heim sei nur noch per Schlauchboot zu erreichen gewesen. Das Erdgeschoß von Centar Duga sei komplett unter Wasser gestanden.

Viele helfende Hände, so Ljescanin, hätten dazu beigetragen, dass Lebensmittel, Kleidung aus den Schränken, Windeln und Kleinmöbel geborgen werden konnten. Die 23 Kinder seien zum Teil mit ihren Betten in den ersten Stock des Hauses gebracht worden, wo sie eine Nacht zwischen den Regalen des Magazins geschlafen haben oder in der Wohnung von Jasna Vajzovic, der pädagogischen Leiterin von Centar Duga.

Sechs Frauen und drei Männer waren nach Ljescanins Angaben in der Nacht zum Dienstag im Einsatz, um zu retten, was zu bewegen war. Mit dem Schlauchboot sei auch Hamdia Lipovaca, der Bürgermeister aus Bihac, zum Kinderheim gebracht worden, der in der 46 Kilometer entfernten Hauptstadt des Kantons Una-Sana von der brenzligen Lage in Centar Duga erfahren hatte.

Trotz des beherzten Eingreifens der Helfer entstand einiger Schaden. So muss zum Teil Isoliermaterial (Glaswolle) ausgetauscht werden, das mit Wasser vollgesaugt ist, Rigipsplatten quollen auf und auch der Fußboden (Holz) ist zum Teil reparaturbedürftig. "Wir haben die Kinder wieder in ihre vertrauten Räume bringen können", sagte Ljescanin gestern am Telefon. Jetzt werde versucht, die Feuchtigkeit so schnell wie möglich aus dem Gebäude zu bekommen. Nach all der Aufregung ist Ljescanin mittlerweile wieder gelassen und gab sich mit einem bosnischen Sprichwort optimistisch: "Wenn der Start ins neue Jahr schlecht ist, dann wird das Ende super sein."

Der Vorsitzende des Vereins Schutzengel gesucht, Günter Prantl, sprach von "Glück im Unglück." "Hauptsache die Kinder sind gesund und wohlauf", meinte er, und hofft auf Spenden, um die Schäden so schnell wie möglich beheben zu können. Das Gebäude, so Prantl, sei zwar versichert, doch sei noch nicht geklärt, ob die Versicherung bei "höherer Gewalt"  in die Leistung gehe.

Schutzengel gesucht, Konto 80 65 294 bei der Sparkasse Neumarkt (BLZ 760 520 80) oder 30 64 700 bei der Raiffeisenbank Roth-Schwabach (BLZ 764 600 15).