Familie Muharemovic (Name geändert) lebt in der landschaftlich wunderschönen Gegend nördlich von Bihac und hat vier Kinder. Der Vater (Jahrgang 1969) konnte wegen des Krieges nach der Grundschule (acht Jahre) keine Ausbildung beginnen und wurde als Soldat eingezogen. Im Sommer verdient er Geld, indem er bei Nachbarn im Wald hilft oder handwerklich aktiv wird. Die Frau (Jahrgang 1970) hat vor dem Krieg in einer Textilfabrik in Slowenien gearbeitet. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Sie ist psychisch krank und wird mit Medikamenten behandelt, die wir bezahlen.
Die Familie bekam von der Wohnsitzgemeinde ein Grundstück zur Verfügung gestellt, auf dem sie ein kleines Haus baute. Alles hat der Vater mit seinen Söhnen im Kinds- und Jugendalter selbst aufgebaut. In einen Rohbau zog die Familie im Februar dieses Jahres trotz Frost und Schnee ein und bewohnt dort zurzeit zwei Zimmer. Es gibt noch keinen Strom- und Wasseranschluss. Wasser wird von den Nachbarn geholt, die gut 400 Meter entfernt wohnen.
Unsere Planung sieht vor, das Haus wirklich bewohnbar zu machen, denn die Vorstellung, bei Minustemperaturen unter einer Decke liegen zu müssen, ist bei uns nicht nachvollziehbar. Und wer kann sich hier bei uns vorstellen,ohne Strom- und Wasseranschluss auszuzkommen?
Da der 41-jährige Mann permanent auf Arbeitssuche und willig ist, zu arbeiten, soll er bei unserer dritten Beispielsfamilie helfen, ein Haus auszubauen. Sein Stundenlohn wird bei etwa 2,50 Euro liegen, den das Familienprojekt finanzieren möchte.